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Wollen Sie auf dem schnellsten Weg  an die französische Riviera?

Machen Sie es nicht.

Für eine Kiste Wein ist immer Platz; eine passt immer noch rein. Also auf der A 36 an Belfort vorbei. Wenn man nach rechts schaut, sich einwenig streckt, sieht man das Fort und allerdings auch die schrecklichen Hochhäuser.
Kunst oder Käse? Nun, dann fahren sie in Belfort ab und weiter Richtung Nordwesten Ronchamp auf der N 19 zur Wallfahrtskirche und seit 48 Jahren Ikone der Moderne "Notre-Dame-du-Haut" von Le Corbusier oder

an Besancon vorbei auf die A 31 Richtung Lyon Abfahrt Nuits-St. Georges auf der D 8 nach zur Abtei von Citeaux. Sie ist nicht nur das Mutterkloster des Zisterzienserordens, gegründet 1098, sondern dort gibt es tatsächlich in einer angeschlossenen Käserei Kinderwagenrüder große "Abbaye Citeaux" Briekäse. Es werden heute von den letzten Mönchen hundert herzhafte Käse am Tag hergestellt. Da solche Käse im Kofferraum dazu neigen schon nach zwei, drei Stunden gottsjämmerlich zu stinken, sollte man es besser sein lassen.

Lieber doch auf dem Rückweg vorbeikommen und an der Abfahrt Nuits-St. Georges Richtung Westen und warum nicht mit Chefärzten, Zahnärzte, Notaren und dergleichen im Clos de Vougeot todschick essen. Doch nicht? Dann aber mindestens eine Besichtigung des Weingutes einplanen. Leider ist sie ohne  Weinprobe, dafür aber mit ernsthaften Erläuterungen.

Aber jetzt nicht den Kopf hängen lassen, wir kennen in Fleurie (Beaujolais) etwas Netteres.

Und überhaupt: Werfen Sie Ihren Gault-Millau weg und erfragen Sie von ihrem Patron oder bei einem Winzer oder dem Metzger Adressen (wie diese!) von Restaurants.
Mit dem Geld, was Sie dann gespart haben, können Sie dann richtig "zuschlagen". Zum Beispiel bei Joseph Drouhin oder Louis Jadot in Beaune oder in Vonnas in der L'Ancienne Auberge von Georges Blanc.
Zweitrestaurants von guten Köchen, wie zu Beispiel Georges Blanc, sind immer eine interessante Sache.


Auf dem weiteren Weg Richtung Süden, auf der D 122,  kommen Sie an der wohl hochpreisigsten Weinbergslage der Welt vorbei: Vosne-Romanée. Sie befinden sich im Burgund. Dieser Ort ist ein bescheidenes Dörfchen, in dem nichts darauf hindeutet, dass vor seinen Toren der teuerste Wein der Welt wächst. 1760 legte sich der Prinz von Conti ein Weingut zu, das bald nach ihm Romanée-Conti hieß.

"Der Markt zahlt offenbar jeden Preis für die Finesse und die samtige Wärme dieser Weine, die sich durch einen Hauch Würzigkeit und eine fast orientalische Opulenz auszeichnet." Der große Weinatlas, Hugh Johnson.

Just for info: Eine Flasche Romanée-Conti kann je nach Jahrgang ganz locker auf über 400 € kommen.

Also weiter nach Beaune. Irgendwo muss es noch ein altes Dia geben, auf dem zu sehen ist, dass ich in einem der Betten des Hôtel-Dieu in Beaune liege. Die Geschichte ging so: Wir schlenderten jedenfalls am Ende des Besichtigungstrosses und schauten wissbegierig umher, unterhielten uns und bemerkten nicht, dass die Führung weiter gegangen und die Tür verschlossen war. Allein in diesem großem Raum. Ja, ich weiß es ist despektierlich, aber die Gelegenheit macht...

Beaune hat sich jedenfalls in den letzten vier Jahren sehr positiv verändert: Fußgängerzone, Restaurierungen, Renovierungen, wirklich unaufgesetzt schick.

Die Besichtigung des Hôtel-Dieu (als Hospital für die Armen vor 560 Jahren gebaut und heute ein Museum) ist, wenn Sie noch nicht die Gelegenheit hatten, ein muss.

Weiter geht es die D 973 über Pommard nach Volnay. Versuchen Sie auf dem Parkplatz einen Platz zu ergattern und laufen Sie eine Weile durch den Ort. Des Weitern kommen Orte, wie an einer Perlenschnur aufgereiht, für Weinnasen mit wohlklingenden Namen:

Unser Tagesziel ist allerdings Fleurie, Café de Sport. (Auf dem direkten Wege von Wiesbaden 648 km) und Chiruobles: "Domaine de La Grosse Pierre".

So richtig logieren kann man natürlich im Chateau de Pizay **** . Angesichts von A 13 und der Großraumpurserendstufe bei DLH würde es dann leider nicht mehr für die die Auberge du Cep in Fleurie reichen. Deshalb übernachten wir bei Madame Roux ("Javernière") zwischen Villié-Morgon und Morgon.

Nehmen Sie sich aber die Zeit und machen Sie einen kleinen Schlenker über Tournus (östlich der Autobahn A6). Danach machen Sie unbedingt einen Stopp in dem acht Kilometer entfernten Chardonnay. Fragen Sie selbst nach, ob der Ortsname der Namensgeber für die Rebsorte ist.

Ja und dann, dann sollten Sie am besten in dieser Gegend zwei, drei Tage verweilen, denn Macon, Solutré (der berühmte Felsen, von dem der Legende nach unsere Altforderen die Tiere hinunterstürzten. Heute wissen wir allerdings, dass sie ihre Beutetiere an der Flanke des Steilhangs auflauerten.), ... kurz das Beaujolais ist gelinde gesagt, zu schade um vorbeizurasen.

Sie wissen ja, man verschafft sich durch das Rasen nur einen unerheblichen Zeitvorteil!

Ach ja, Karten. Sie brauchen die Michelin Karte 246 (früher die 93, die habe ich noch von Tante Hedi) oder den Atlas Routier von Michelin.


Wenn Zeit, dann Text über G. Duboeuf in Romanéche-Thorins, Pérouges, Chateau Guigal in Ampuis, Nyons (Olivenoel), Vaison-la-Romaine, Gigondas, Venasque, Gordes, Lacoste ... Roquebrune.

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 L'Ancienne Auberge in Vonnas



Hôtel-Dieu, früher Krankenhaus und Altenheim. Wohl das berühmteste Dach der Welt.


Hôtel-Dieu: Schlafsaal im selbigen.



Solutré, der berühmte schroff abfallende Fels, von dem unsere Altforderen (so zwischen 20 000 bis 16 000 vor unserer Zeitrechnung), so die Legende, die Tiere hinunterstürzten.







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