Surftipps, eine
streng subjektive Auswahl
Okay zugegeben, nachfolgend geht das inhaltlich etwas quer
durcheinander, aber ich unterstelle eine gewisse flexible
Beweglichkeit des Geistes.
Wenn Sie jetzt nicht weiterlesen, ist das ein Boykott.
Sie wollen wissen, woher das Wort "Boykott" kommt? Also: Der
Engländer Mr. Boykott war im 19. Jahrhundert Gutsverwalter in Irland.
Damals regierte Großbritannien die Insel und die Menschen wurden nicht
immer gut behandelt. Boykott verhielt sich gegenüber den Landpächtern
so rücksichtslos, dass die irische Landliga ihn ächtete. Niemand
durfte mehr mit ihm Umgang haben.
Schließlich zwang man ihn dazu, Irland zu verlassen.
Seitdem spricht man von "Boykott". Wenn man jemanden boykottiert, heißt das, dass man ihn meidet, wo es nur geht.
Also: In der vergangenen Woche (wir befinden uns Ende November 2008)
entbrannte aufgrund einer Äußerung eines sehr bekannten Sommeliers eine
rege Diskussion im Mitmach-Web zum Thema: "Gibt es gute Weine unter fünf
Euro?" Mitdiskutieren kann man auf
http://wein.over-blog.com
Dies ist die Mitmach-Seite des Weinmachers Dirk Würtz aus
Gau-Odernheim/Rheinhessen; das liegt leicht südwestlich von Frankfurt.
Sein Blog gehört mittlerweile zu den meistgelesenen Weinblogs (nein,
nicht Weib!) im deutschsprachigen Raum. Der Blog wir seit März 2009
unter
www.wuertz-wein.de selbst "gehostet".
Nun zwei Webseiten, die
gegensätzlicher nicht sein könnten:
Diese Seite zum Beispiel:
http://www.pi-news.net
bietet jenen ein Forum (bis zu 20 000 Aufrufe pro Tag derzeit!), die den
Koran verbieten lassen und muslimische Verbandsvertreter zum Beispiel
"zu einem Pilzessen einladen" wollen. "Diese Seite lebt vom Ressentiment
gegen alles, was islamisch sein könnte. Es ist eines der
erfolgreichsten Weblogs in Deutschland." Frankfurter Allgemeine
Sonntagszeitung vom 21.10.2007 Wer noch Zweifel hat, wo das
Ressentiment zu Hause ist, der muss jedenfalls nicht weitersuchen.
Nein, diese Webadresse war mir
bisher nicht bekannt, sondern sie wurde mir von meiner Schülerin Ülüsü n¹
(Name geändert),
die Schwester von Hüzün, zugetragen. Danke von dieser Stelle aus. Interessiert,
neugierig und wissbegierig wie ich bin, schaute ich mir die Webseite "diewahrereligion"
an. Na ja, sieht man sich einige Videos des Konvertiten Pierre
Vogel (Künstlername Abu Hamza) an, so stellt man erst einmal fest, dass er ziemlich schlechte
Vergleiche zieht und zum Beispiel in einem Video in Anwesenheit von
Nichtmuslimen Muslimen demonstrativ beglückwünscht Muslime zu sein,
weil alle anderen am jüngsten Tag in der Hölle landen, da sie den
falschen Glauben haben.
Also, ich weiß nicht, so ein toller Prediger
erscheint mir dieser Herr nicht zu sein. Ich unterstelle, dass er vom
Verfassungsschutz beobachtet wird. [...]
zu 1 Es war Anfang 1926,
dass der damalige türkische Staatschef Kemal Atatürk an einem
Kongress teilnahm, bei dem beschlossen wurde, auf das arabische
Schriftsystem zu verzichten und ein einheitliches lateinischstämmiges
Alphabet für die Turksprachen einzuführen. Die monatelangen
Verhandlungen dauerten Atatürk zu lange, worauf er die Sache persönlich
in die Hand nahm.
In einer einzigen Nacht, so will es die Legende, entwarf er die
neue Schrift. Aus dem Deutschen kam das Ü dazu, aus dem
Französischen die Cedille (Ç).
Irgendein Politiker hatte im Mai 2006 vorgeschlagen, für unsere Nationalhymne
eine türkisch- sprachige Version anzufertigen. Ich finde das etwas
umständlich, man sollte sich in der Mitte treffen. Wir singen einfach
alle gemeinsam deutsch-türkisch. Also unsere Nütiünülhümnü dritte
Strophe biiiiiitte seeeehr: Unügküt und Rücht ünd Frühhüt fur düs dütschü
Vütürlünd. sic!
Wie befinden uns im Dezember 2009: Es tut mir leid, ich habe versucht, die zehn
Minuten Video auf Youtube durchzuhalten, um dem Ezan
(http://www.youtube.com/watch?v=5twelS1JWlg) des besten
Muezzins Istanbuls zu lauschen. Ich konnte es nicht.
Ich ziehe das Glockengeläut unserer Kirchen als wesentlich
harmonischen Klang vor.
Zu meinen Hobbys gehört
auch das Sammeln von Firmenhymnen. Ein Kracher ist zum Beispiel das Lied
des Dentallabors
Con-Dental
Zahntechnik aus Fulda. "Ist der Unterkiefer weg, ersetzen wir ihn
komplett." - Da muss man erst einmal drauf
kommen. Andererseits: Zahnersatz und Reggaesound, was will man mehr?
Ein echtes Highlight bietet fraglos auch Air Berlin. Hören kann man den
Song unter anderem in der Telefonwarteschleife der Fluggesellschaft.
"Flugzeuge im Bauch, im Blut Kerosin. Kein Sturm hält uns auf, unsere
Air Berlin!" Welche Begeisterung das Motivationsliedchen bei
Mitarbeitern der Airline auslöst, kann man in einem
Videoclip sehen. Mir wäre so was peinlich. Dem Vorstand von Air
Berlin offenbar nicht. Oder nehmen wir die Firma Deutz-Fahr, einen
Hersteller von landwirtschaftlichen Nutzfahrzeugen. Bei Landwirtschaft
denke ich an Schlager oder Volksmusik. Eine Collage aus stimmungsvollen
Traktorbildern, die ein Fan der Marke mit dem
"Deutz-Fahr-Song"
unterlegt hat, wurde seit Januar allein auf dem Videoportal Youtube fast
80 000 Mal abgerufen. Das ist kein Witz! Mein absoluter Liebling ist
allerdings die Hymne
"We together" der Firma Henkel. Das Lied wird in nicht weniger als
elf Sprachen zum Download angeboten. Den Text und die Noten zum
Mitmusizieren sollte man sich auch gleich mitausdrucken.
Nach dem
Aufrufen der Internetseite
www.peterrussell.com/Odds/WorldClock.php sticht zunächst ein großes,
analoges Chronometer am rechten Rand ins Auge. Es zeigt die aktuelle
Uhrzeit. Zur Linken werden im, ich schätze, Zehnsekundentakt allerlei
aufschlussreiche Zahlen dargestellt. Unter anderem findet sich dort die
aktuelle Größe der Weltbevölkerung.
Januar 2008 - Es kribbelt mir wieder in den Fingern. Wenn ich es schon
nicht regelmäßig zum Sport schaffe, so dachte ich mir, könnte ich zum
Ausgleich ja vielleicht ein Instrument lernen. Auslöser für diesen
Gedanken war ein Besuch auf der Webseite
Planet Guitar. Gesucht hatte
ich nach den Animals,
gefunden habe ich eine Webseite, die mir das Gitarrenspielen schmackhaft
gemacht hat. Gut, ich werde es sicher nie zur Perfektion eines Mark
Knopfler oder Eric Clapton bringen, aber zumindest weiß ich nun, wo ich
nachschauen kann.
Ach Fliegen! Was waren das für
unschuldige Zeiten, in denen man während des Fluges seinen Platz
verlassen konnte und von einer freundlichen Flugbegleiterin auf
Nachfrage ins Cockpit geführt wurde. Man konnte den Piloten bei der
Arbeit zusehen und war schlichtweg begeistert ob all der Schalter und
Knöpfchen und Hebel.
Seit den Anschlägen auf das World Trade Center am 11. September 2001 ist
so etwas leider undenkbar. Die Cockpittür ist aus Sicherheitsgründen
verriegelt und verrammelt. Wer trotzdem einmal Mäuschen spielen und
einen realistischen Eindruck vom Cockpit eines Airbus A380 bekommen
möchte, kann sich jetzt mit dem folgenden Internet-Leckerbissen
behelfen: Unter der Adresse
www.gillesvidal.com/blogpano/cockpit-1.htm
gibt es eine "begehbare" 380-Ansicht des Cockpits.
Wir befinden
uns im März 2008: Diese Tage sind vom Wetter unberechenbar und stürmisch
und beim Besteigen eines Flugzeuges ist einem nicht ganz wohl.
Die Bilder des spektakulären Versuchs einer gescheiterten Seitenwindlang
in Hamburg gingen um die Welt. Zwischenfälle bei Start, Landung und
während des Fluges gibt es immer wieder. Die meisten werden von den
Passagieren gar nicht bemerkt. Trotzdem werden sie protokolliert, unter
anderem auf http://aviation-safety.net/index.php
Die Avitation Safety Network stellt über diese Internetadresse eine
Datenbank zu Flug-Zwischenfällen zur Verfügung. Der Leser erfährt
Datum und Zeit, den Flugzeugtyp und den Buchstabencode der betroffenen
Maschine, die Art und Weise des Zwischenfalls sowie gegebenenfalls die
Zahlen der Verletzten und/oder Toten. Zu guter Letzt zeigt eine
Google-maps-Ausschnitt den Ort des Geschehens. - Nicht für
Flugphobiker.
Das Leben der anderen: Das Interesse am Privatleben von (Film-
usw. ) Stars scheint eine Art von Zwang zu sei, dem sich viel nicht
entziehen können. Die Celeprity-Gossip-Seite
www.TMZ.com
im Internet bedient diese Bedürfnisse. Paparazzifotos online - Die
Sucht nach Neuigkeiten aus der Welt der Stars kennt keine Grenzen.
Boris Becker hat jetzt auch einen eigenen Auftritt im Internet, in dem
er angeblich zeigt, wie er wirklich ist. Unter der Internetadresse
www.boris-becker.tv
lässt er seit Mitte Mai 2009 in Kooperation mit der BILD-Zeitung in sein
Privatleben blicken. Fazit, bei Boris-Becker.tv dabei zu sein kostet dem
Zuschauer kein Geld, von daher schmerzt das Reinschauen nicht ganz so.
Imponiert haben mir die Bilder der Beckers vom Skiaufenthalt in
Kitzbühl, da wurde sogar einmal ein Schnellball geworfen.
Meine derzeitige Lieblingswebseite ist der digitale Faltenrechner
der Firma Sebamed:
www.faltenanalyse.de Unter dieser Adresse können Sie sich die
Zukunft Ihrer Haut errechnen lassen. Der Computer gibt Voraussagen für
die nächsten dreißig Jahre. Es werden einige Parameter abgefragt und
schon ergibt sich ein, in der Regel, furchenreiches Gesicht ... des
jungen Kollegen oder auch der jungen Kollegin. Welche Genugtuung.
Mir fällt da eine Mail von meinem Freund Karl Napp aus Offenbach ein,
das
ist
östlich von Frankfurt am Main, der mich auf eine Webseite eines
kalifornischen Hautarztes -
Skinema.com - hinwies, die die
Pickel von Promis zeigt.
Man erkennt: Fast alle großen Stars haben schlechte Haut. Ein Klick auf
"Actor": Dann sind Angelina Jolie, Brad Britt, Tom Cruise und andere zu
sehen. Außerdem sieht man, wie Narben, Haarausfall und Pigmentstörungen
für Gruseleffekte eingesetzt werden.
Bloggen ist in. Zu den Blogs, die ich selbst fast täglich
lese, gehört das von
Stefan Niggemeier. Er schreibt als Fernsehkritiker für die F.A.Z.
und die Sonntagszeitung.
Weiterhin gibt es von ihm kritische Notizen über eine große deutsche
Boulevardzeitung, den BILDblog.
Ja, ein Spagat, aber für antriebsschwache Schülerinnen ist der Blog von
"Lynne und Tessa"
lesenswert . Die beiden Frankfurter Twens produzieren kurze Videoclips
für das Internet und moderieren seit kurzem eine TV-Sendung bei
("rülps") RTL II.
"Ich liebe gutes Design und durchdachte Architektur", sagt Philipp Thom,
Gründer von www.studio5555.de.
Auf seiner Seite informiert er über Architektur mit auffälligem Design
und möglichst hohem Nutzfaktor.
Fotografieren Sie? Gehören Sie noch zu den Langweilern, denen es genügt,
die Digitalkamera vor die Nase zu halten und das in diese kleinen Kästen
zu pressen, was schön, niedlich und putzig ist. Schauen Sie sich
einmal
meinen
Beitrag zu einem Fotowettbewerb an. Das wird auch dem
hartgesottensten Zyniker gefallen.
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Nein, keine Muslima, geschweige denn eine Islamistin, sondern Barbara
Feldpusch auf einem LH-Stopp in Jeddah, Dschidda (Saudi Arabien) in der landesüblichen Tracht. Zwangsweise musste sie ihr Gesicht einschnüren und einen
schlecht geschnittenen schwarzen Mantel, der den Körper verbergen soll,
dem Tschador, anziehen. Total verhüllt und zu einem entpersönlichten
Nichts gemacht.
Übrigens, meine Frau meinte: "Die hundertfachen Lobpreisungen zu den
Gebetszeiten von den Minaretten - hier Kairo,
die Al-Azhar-Moschee - klangen wie Fliegeralarm."
Ansonsten gilt hier. "Inschallah, bukra, malesch - so Gott will, morgen,
vielleicht."
earthTV Die neuesten Videos von weltweiten Live TV Kameras;
auch von Macao, ehemalige portugiesische Kolonie.
Der Autor gibt leicht angeberisch zu verstehen, dass er dort
ebenfalls
schon war.
Gewitterwolke, Cumulonimbus; gottlob umflogen!
Ein Seitentipp: In Laguna Beach,
Kalifornien, USA, konnte ich im Juli 2007 ein Paparazzifoto von dem verloren gegangenen Hund von
Paris Hilton machen und
in die Celebrity-Gossip-Seite www.TMZ.com
stellen. Ich schwör's, denn ich konnte am Abend das Foto in der
CBS-"Late-Late Show" sehen.
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