Muslime mit "Risikopotential"
Hier nun leider wieder eine weniger erfreuliche Pressemitteilung:
Süddeutsche Zeitung vom 21.12.2007
"Studie stellt bei einer
Minderheit Gewaltbereitschaft fest."
Hallo, liebe Leute, wir leben
nicht im Land der Wichtel. Aufwachen!
Wohlgeme rkt, ich zitiere: "Diese neue ( 500 Seiten
umfassende) Studie zur
Integration von Muslimen in Deutschland kommt nach den Worten von
Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) zu dem
besorgniserregenden Ergebnis, dass sich in Deutschland ein
ernstzunehmendes islamistisches Radikalisierungspotential entwickelt
hat.
Wenn ein Muslim sein Leben im bewaffneten Kampf für den
Glauben lässt, kommt er ins Paradies - 40 Prozent der Muslime, die das
Bundesinnenministerium befragen ließ, glauben diesen Unsinn. Das ist
erschreckend, so wie es erschrickt, dass 14 Prozent der Muslime die
Demokratie ablehnen und 25 Prozent Gewalt gegen Andersgläubige
gutheißen." Zitat Ende.
Ok, lassen wir einmal die 'Moschee im Dorf', der Heilige Krieg
droht uns wahrscheinlich nicht, trotzdem sagt die Studie einiges über
den Zustand unserer islamischen Gemeinschaft in Deutschland aus.
Ich zitiere weiter:
"Die
Autoren (der Studie) kommen zu dem Ergebnis, dass Religion und
Religiosität für eine große Mehrheit der Muslime (wohlgemerkt) in
Deutschland eine hohe Bedeutung haben. Dabei weisen 40 Prozent der
Befragten eine fundamentale Orientierung auf, die unter anderem
gekennzeichnet ist durch eine hohe Relevanz des Islams im Alltagsleben,
eine starke Ausrichtung auf religiöse Regeln sowie eine pauschale
Aufwertung des Islams verbunden mit einer gleichzeitigen Abwertung
westlicher und christlich geprägter Kulturen." [...]
Fakten zur derzeitig angeschwollenen Debatte:
http://www.berlin.de/imperia/md/content/seninn/imk2007/beschluesse/imk_185_bericht_top16.pdf
Noch so ein Schmankerl zur Debatte.
Der Artikel der Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, vom 13.01.2008,
"Sünden der Vergangenheit" Untertitel: Asylantenschwemme,
Familiennachzug, Aussiedlerstrom: Die Probleme mit jungen Ausländern
haben eine lange Geschichte - von Markus Wehner Er listet die Ursachen
der Problematik buchhalterisch auf:
"Der Anteil von Ausländern und Aussiedlern an den Gewalttätern ist
unbestritten hoch. Bei den Intensivtätern, bei denen die Justiz mehr als
zehn Straftaten festgestellt hat, sind die türkischen Jugendlichen im
Vergleich zu deutschen mehr als dreifach so stark vertreten, junge
Aussiedler doppelt so stark. Nur am Testosteron kann es nicht
liegen - das ist bei allen gleich.
Die Ursachen werden seit Wochen diskutiert.
Die Bildung: Bei den ausländischen Schulentlassenen haben 20
Prozent keinen Abschluss, bei den Deutschen sind es acht. Ohne
Berufsausbildung sind 30 Prozent der Ausländer zwischen 15 und 29
Jahren, knapp neun Prozent der gleichaltrigen Deutschen.
Reicht
das als Grund zum Gewalttäter zu werden? Zumindest gibt es Hinweise,
dass das Gewaltverhalten türkischer Realschüler aus intakten Familien
sich nicht von dem ihrer deutschen Klassenkameraden
unterscheidet.
(Der Autor des Artikels versucht folgend einen
Erklärungsversuch.) Die Macho-Kultur: Türkische und
südosteuropäische Einwanderer sowie "Russen" legen ein besonders
Männlichkeitsgebaren an den Tag - wenn die Ehre verletzt wird, dann wird
sofort zugeschlagen. Hinzu kommt innerfamiliäre Gewalt prügelnder
Ehemänner und Väter. Die Clique: Gruppendruck spielt eine
große Rolle, wenn es darum geht, durch Gewalt Anerkennung zu finden.
Die Medien: Baller-Spiele am Computer, so meint der Hannoveraner
Kriminologe Christian Pfeiffer, setzen die Empathie gegenüber dem Leid
anderer herab.
Wann eigentlich ist etwas schief gelaufen, das die
Republik nun seit Wochen über Jugendgewalt debattieren lässt?
In den siebziger Jahren
galt selbst Berlin als kriminell unauffällig. Als die Grenzen sich nach
Osten öffneten, hat Deutschland das Glück der Wiedervereinigung erlebt,
doch zugleich Sünden begangen, für die es heute zahlt. Gesündigt haben
dabei Konservative ebenso wie Linke: Die SPD hat lange an einer
verfehlten, extrem liberalen Asylpolitik festgehalten; die dazu führte,
dass zwischen 1988 und 2000 fast 2,2 Millionen Asylbewerber nach
Deutschland strömten. 1992 waren es allein 438 000, im vergangenen Jahr
nur noch 19 000 Antragsteller. Zudem kamen zwischen 1987 und 1999 2,7
Millionen Spätaussiedler nach Deutschland; von 1993 an kamen immer mehr
solche, die kein Deutsch konnten und sich nicht als Deutsche fühlten.
Helmut Kohl ließ sie aus politischem Kalkül einreisen, gewann damit 1998
die Wahl. Die dritte Sünde war der ungebremste Familiennachzug vor allem
aus der Türkei - bei gleichzeitigem Beharren der Union darauf, dass
Deutschland kein Einwanderungsland sei. So wanderten mehr als die Hälfte
der türkischstämmigen Einwohner Deutschlands über die
Familienzusammenführung ein. Erst vor drei Jahren hat das
Zuwanderungsgesetz dies beendet - ein Jahrzehnt zu spät.
Auf die Integration dieser Personen war die Bundesrepublik nicht
vorbereitet. So hat sich Deutschland binnen weniger Jahre einen
millionenfachen Import an Armut und nicht zuletzt Bildungsarmut
geleistet. „Kein Land der Welt hat in so kurzer Zeit einen so
drastischen Zufluss von nicht im Land Geborenen zu verkraften gehabt.
Das kann selbst die stabilste Gesellschaft nicht aushalten", sagt
Christian Pfeiffer."
Stich ins Wespennest: Wiesbadener Kurier vom 26.11.2004 Helmut
Schmidt, seines Zeichens ehemaliger Bundeskanzler, in einem Interview:
Er sagte, es sei ein Fehler gewesen, "dass wir zu Beginn der 60er
Jahre Gastarbeiter aus fremden Kulturen ins Land holten."
Süddeutsche Zeitung vom 15. Februar 2008 SZ-Interview mit
Innenminister Wolfgang Schäuble - Ausschnitt: "SZ: Aber die Türken
wurden doch gezielt angeworben." - Schäuble: Ja, Das war eine
problematische Entscheidung, die wir heute nicht mehr so treffen würden.
Wir haben zu einem bestimmten Zeitpunkt gering qualifizierte
Arbeitskräfte ins Land geholt, weil wir zu wenig Männer hatten."
Der Spiegel, 2/2008, Seite 22 - Die Migration der Gewalt [...] "In einigen Gegenden
Deutschlands wie in Berlin-Neukölln würden
sich viele perspektivlose Migrantenkinder zusammenballen - die „hausgemachte Youth Bulge", wie es
der Soziologe nennt. „Die sind ambitioniert, sehen die schönen und guten
Dinge in Deutschland und wollen die auch haben", sagt Heinsohn, „doch
sie bekommen sie nicht, weil sie wegen ihrer Bildung keine Chance haben,
nach oben zu kommen.
Ursache für diese Entwicklung sei unter anderem die fatale deutsche Einwanderungspolitik
gewesen. Anders als Länder wie Kanada oder Australien habe Deutschland
nie auf die Qualifikation der Migranten geachtet. Deshalb seien
vornehmlich Männer ins Land gekommen, die schon in ihren Heimatländern
wegen ihrer mangelhaften Ausbildung Schwierigkeiten gehabt hätten, einen
Job zu finden.
Und diese Einwanderer
würden Söhne in die Welt setzen, die im neuen Heimatland ebenso
bildungsfern aufwachsen. Das produziere wiederum Schulversager und führe
„in völlig aussichtslose Lebenswege" - eine Abwärtsspirale, die sich
immer weiter drehen würde und den Nährboden für zornige Männer bilde,
die sich zu gewalttätigen Jugendbanden zusammenschließen würden.“
[...]
Ich sag' das hier alles wertfrei. Die Wunschlage lässt sich aber
erkennen. Würde ich einen Perspektivwechsel vornehmen, dann - mach' ich
aber nicht.
Köln, 16. Februar 2008 Also, ich weiß nicht,
da kommt der (demokratisch gewählte) türkische Ministerpräsident nach
Köln,
lässt sich auf Großplakaten mit 'Der türkische Führer ist in
Deutschland' zur Großkundgebung auf deutschem Boden ankündigen und
erklärt dann, dass Assimilation ein Verbrechen an der Menschlichkeit
sei. Also, ich weiß nicht. Man stelle ich vor: Ein(e) deutsche(r)
Kanzler/in lässt in den USA großflächig Plakatieren, 'Der deutsche
Führer ist in den USA' und fordert die Türkischstämmigen dazu auf, sich
ja nicht zu assimilieren, denn das sei ein Verbrechen gegen die
Menschlichkeit.
Der Spiegel 8/2008, S. 46f "Mit seiner Kölner Rede hat
der türkische Regierungschef Recep Tayyip Erdogan versucht, die
Deutsch-Türken zu Geiseln ihrer Abstammung zu machen. Zur Integration
gehört aber auch die Freiheit, sich für oder gegen eine Lebensweise zu
entscheiden. [...] Gerade in der Familie, ist das ein gefährliches
Identitäts-Gefängnis: Die elterlichen Gebote halten Tradition wach, die
dem Wunsch der Kinder, sich in der Einwanderungsgesellschaft
assimilieren, entgegenstehen. [...] Der Streit ums Kopftuch, das den
Eltern heilig, den Kindern aber womöglich lästig ist, beschäftigt die
Lehrer an fast jeder Schule. [...] Das Verbot, sich in der
Gesellschaft, in der man leben möchte, zu assimilieren, ist in gleicher
Weise eine Freiheitsberaubung - oder in den Worten des türkischen
Regierungschefs ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit - wie die
zwangsweise Assimilierung. Beides ist mit der Menschenwürdegarantie des
Grundgesetzes nicht vereinbar."
Es geht doch nicht an, jemanden
zu verbieten eine Bratwurst zu essen und Weihnachten zu feiern.
zu 1
Muss Der Spiegel sein?
Aber ja doch. Der bundesdeutsche Alltag ist ohne das Montagsheft so
wenig zu denken wie der Schweinebraten am Sonntag und den Italiener um die
Ecke. -
Kurzum: Das Blatt ist eine Institution.
Sein früherer Chefredakteur, Rudolf Augstein, bezeichnete das Blatt mit
der Urmetapher, als "Sturmgeschütz der Demokratie".
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BILD
Ausgabe vom (Heiligabend) 24.12.2007
"Scheiß-Christ",
"Schweinefleisch-Fresser" - das sind Begriffe, von Teenager mit einer
anderen Muttersprache, die richtig in Mode sind.
Integrationsbeauftragte/innen nennen so etwas: "Szenetypisches
Vokabular, was unter den Prozess der Identitätsbildung falle." Also,
liebe Teenager, bei "Sau-Preiß" hört bei mir allerdings die Toleranz auf.
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, vom 13.01.2008 "Sünden der
Vergangenheit"
"Testosteron Männerhort", Komödie des Hessischen Staatstheaters,
Wiesbaden
Aus urheberrechtlichen Gründen wurde hier ein Bild (Werk) von mir
entfernt. Warum? Nun, ich bekam von der Bildagentur
"gettyimages"
eine Rechnung für die unerlaubte Verwendung eines Bildes über 1.750 EURO.
Warum?
Es handelt sich um ein abfotografiertes Foto aus der Frankfurter
Allgemeinen Sonntagszeitung. Ich "googelte" und ich musste feststellen,
dass es sich um ein Foto der renommierten amerikanischen Fotografien
Rosanne Olson mit dem Titel: "Bent nail in wooden plank".
handelte. Es zeigt einen krumm geschlagenen Nagel in einem rohen
Holzbrett. Ich fand das Foto umwerfend, genial, nicht nur weil es
treffend zu dem angegliederten Textinhalt passte. Ja, mehr als unbedarft, so hieß
übrigens, gelinde übersetzt, Epimetheus, das war der mit
der Büchse der Pandora, habe ich mich verhalten. Mea culpa, Rosanne
Olson.
Der Spiegel, 2/2008 - Die Migration der Gewalt
Gesehen in Köln, am 16.02.2008
Rechte und Lizenzen
wurden vom SPIEGEL-Verlag Rudolf Augstein GmbH & Co. KG erworben.
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